Heiligenlegenden

"Hier hebt an ein l"bliches und n"tzliches, ein leichtes und schweres, ein lichtes und dunkles Buch: der Heiligen Leben, Lust und Leiden, genannt das kleine Passional."
Klabund (1890"1928), der fr"h verstorbene Schriftsteller Alfred Henschke, dessen Pseudonym sich aus den Worten "Klabautermann" und "Vagabund" zusammensetzt, erz"t in seinem B"chlein die Heiligenlegenden neu, immer hintersinnig, und l" sie in ungewohntem Licht erscheinen. "Jemand ist heilig und hei" Sankt Jemand. Niemand ist heilig und hei" Sankt Niemand. Gott h" die Wage in der Hand: Die Wage der Gerechtigkeit."

Poesie, die in ihrer Urspr"nglichkeit und Zartheit der des "Knaben Wunderhorn" vergleichbar ist, str"mt aus diesem kleinen Passional, das der Heiligen Leben, Lust und Leiden in schlichter, kindlicher Einfachheit erz"t und in vielgestaltigen Variationen den Glauben an das Wunder, seine Kraft und Herrlichkeit zum Ausdruck bringt.

"Das ist das Buch von der Heiligen Leben und Leiden: das ein Spiegel ist, darin der Mensch sich betrachte, ob er sei wie sie oder werde wie sie. Denn nichts wirkt und erzieht mehr zur Tugend als ihr Exempel: wie feuriges Fanal in die Nacht des Lasters und der L"ge gereckt, daran wir alle teil haben, S"nder allzumal, verstrickt in Not und Tod und Elend. M"gen uns die heiligen Frauen und M"er zu einer fr"hlichen Himmelfahrt verhelfen. Des sei Gott gebenedeit in der H"he. Amen."