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Was ist eigentlich ein Gesundheitswesen? In erster Linie ein
gigantischer Markt für Produkte und Dienstleistungen. Niemand weiß,
wieviel Arbeitsplätze insgesamt betroffen sind und was für Umsätze
letztlich getätigt werden. Nicht nur die medizinische Infrastruktur mit
typischen Berufen und Einrichtungen der Krankenversorgung hängt davon
ab, sondern ein weites Umfeld bis hin zur chemisch-pharmazeutischen
Industrie.
Einige merkwürdige Besonderheiten zeichnen diesen Markt aus. Zum einen
die Tatsache, daß ein erklecklicher Teil der Umsätze aus Kassen fließen,
die Zwangsbeiträge von Arbeitnehmern verwalten. Die Verwendung dieser
Mittel ist niemals systematisch hinterfragt worden. Bereits geringfügige
Änderungen bei der "Verteilung" der riesigen Summen bergen erhebliches
Konfliktpotential, da sie vielfach verflochtene Interessen, Besitzstände
und den gesellschaftlichen Konsens betreffen.
Zum anderen entfaltet der Markt eine fatale Eigendynamik, ein sinnloses
Auswuchern. Die eigentliche Absicht - Krankheiten zu heilen und zu
verhindern - käme dem Untergang großer Teile dieser Strukturen gleich,
jedenfalls in ihrer gegenwärtigen Verfassung. Das alles nennt sich aber
medizinische Grundversorgung! Tatsächlich verbirgt sich hinter solchen
Reden ein klarer Zielkonflikt zwischen Kunden und Anbietern eines
Marktes, der Krankheiten nicht heilen, sondern "behandeln" will!
Mit grotesken und zynischen Zügen, die nirgendwo deutlicher zum Ausdruck
kommen als in der industriell vermarkteten, absurden HIV /
AIDS-Vermutung, wird dieser Zielkonflikt zum Schandmal unserer
westlichen Zivilisation. Die "unsichtbare Hand des Marktes" verhindert
dort sehr erfolgreich Heilung und Vorbeugung auch dann noch, wenn sie
praktisch möglich sind.
Die Moritat vom bösen Hiff setzt hier an. Und obwohl die Verse an
Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen, geht es dabei niemals um
Verurteilung! Eine größere Haltung wird nahegelegt. Wir sollen wachsen
an dieser Frage, sollen aus den Gräben kriechen und feiern. Von Aufbruch
zittert die Luft! Von Fortschritt der anderen Art, von innerer Einheit
im äußeren Wandel. Es könnte so einfach sein. Aber traditionelle
Industriezweige müßten anders subventioniert werden...
Der Materialismus ist ein Programm zum Plündern. Wo er mehr sein will,
ist er nicht mehr echt. Er wird nicht etwa besser, sondern vulgär durch
die weltanschauliche Sauce. Dem Erhabenen hat er uns entfremdet. Mit dem
Einzug des vulgären Materialismus in unsere Köpfe wurden die
Wissenschaften herabgewürdigt zu Plündergesellen von Profitinteressen.
Die Welt aber spricht von Erkenntnisstreben und kann's gar nicht
unterscheiden.