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Der didaktische Anspruch der Schule für Geistigbehinderte gründete bislang auf ein wenig differenziertes und legitimiertes Fachunterrichtssystem, speziell im Bereich des Sprach- und Sachunterrichts. Projektorientierter und vorhabenbezogener Unterricht unterstützte eher eine pragmatische Vorgehensweise, die einer näheren fachdidaktischen Begründung nicht bedurfte. Länderspezifische Einstellungsverfahren für Lehrer tragen - speziell in Bayern - immer noch dazu bei, diese Problematik zu verschärfen. So fehlt der Schule für Geistigbehinderte eine grundsätzliche Ausrichtung auf ein themengeleitetes, Sachbereiche der Alltagswelt kundig erschließendes, eher fachgebundenes Allgemeinbildungsangebot, das ihren Auftrag für die Bildung der SchülerInnen mit geistiger Behinderung legitimiert.
Hier möchte das von einem Team der Maximilian-Kolbe-Schule (Schule für Geistigbehinderte und Körperbehinderte in privater Trägerschaft) erstellte Kerncurriculum für den Sachunterricht Abhilfe schaffen und die Konzeption eines ehemals so genannten Lebenskundlichen Unterrichts weiterentwickeln. So soll mit dieser Veröffentlichung zum einen die Bedeutung dieses Faches betont und ein Anstoß in Richtung einer zunehmend didaktisch-methodisch umfassenderen Differenzierung und Systematik gegeben werden. Zum anderen soll den vielen KollegInnen, die als Fachlehrer und Sonderschullehrer mit geistig- und mehrfachbehinderten Menschen arbeiten, im Rahmen eines Gesamtcurriculums eine teilcurriculare Hilfe für die Konzeption und Planung von Unterricht angeboten werden.
Auch im gemeinsamen Unterricht kann die in Anlehnung an den Sachunterricht der Grundschule entwickelte Curriculum-Konzeption den dort unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen wertvolle Hilfen bieten.