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In Form eines inneren Befreiungsaktes reagiert Storm 1875 mit dieser Novelle auf den verzweifelten Brief seines jüngsten Sohnes aus Varel, der den Anforderungen des Musikstudiums nicht gewachsen ist. Seine persönliche Beziehung zu diesem Stoff bringt Storm in einem Brief an Paul Heyse zum Ausdruck: "Daß Ihnen mein stiller Musikant gefallen, hat mich recht gefreut. Er ist auch aus den heiligsten Tiefen meiner Seele. Der stille Musikant ist mein heißgeliebter Junge, den ich mit Traumesaugen in seiner Zukunft angeschaut." Im Lichte der Gegenwart neu gelesen zeigt Storm zugleich ein Beispiel der Lebenskunst durch die Liebe zur Kunst ohne die Egozentrik der Selbstpräsentation - ein notwendiges Korrektiv gegen die narzisstischen Neigungen unserer Tage, sich permanent aufzuspielen und selbst auszustellen.