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Tucholskys Erstling schildert die undramatische Liebe eines Studentenpaares, das dem Alltag Berlins für einige Tage entrinnt und als "Ehepaar Gambetta" mit der Eisenbahn ins märkische Rheinsberg reist, um sich dort einige Tage zu amüsieren, sich übereinander lustig zu machen und sich zu lieben. Sie besichtigen das Schloss Friedrichs des Großen und genießen die vorherbstliche Natur bei einer Bootsfahrt und Spaziergängen. Die Sprache vor allem der kindlich-ausgelassenen, flatterhaften und kecken Claire ist geprägt von wirrem Kauderwelsch und umgangssprachlich gefärbten Albernheiten. Tucholskys Text ist erfrischend, voller Humor, Lebenslust und von verspielter Schalkhaftigkeit. Er porträtierte die sorglose Gesellschaft der Vorkriegszeit und versetzte der Prüderie der damaligen Zeit mit Claire und Wolfgang, welche die freie Liebe praktizieren, einen Stoß. Kurt Tucholskys "Bilderbuch für Verliebte" erschien erstmals 1912 und wurde seither immer neu aufgelegt, von H. U. Wendler dramatisiert und unter der Regie von K. Hoffmann verfilmt - dieser unbeschwerten, leichten und lebenslustigen Geschichte, die zuerst von mehreren Verlagen wegen angeblicher Frivolitäten abgelehnt wurde, war ein nachhaltiger Erfolg beschieden. Günter Pump illustrierte dieses Werk mit außergewöhnlich stimmungsvollen Fotografien, in denen die impressionistischen Schilderungen dieser Liebesgeschichte meisterhaft eingefangen wurden und mit dem Text harmonieren.