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Der Erste Weltkrieg war ein visueller Krieg. Bildmedien spielten von 1914 bis 1918 eine zentrale Rolle bei der Konturierung nationaler Feindbilder, bei der Zuschreibung von Geschlechterrollen an Front und Heimatfront und bei der schleichenden kulturellen Gewöhnung an die massive Präsenz von Tod und Zerstörung. Das Buch geht diesen Themen anhand von Bildpostkarten nach, einem Medium, das gerade wegen seiner massenhaften Verbreitung und Trivialität viele interessante Einblicke in die Ikonographie des ersten totalen Krieges ermöglicht. Millionenfach zwischen den Soldaten an der Front und ihren Angehörigen an der Heimatfront verschickt und von vielen gesammelt, gehörten Bildpostkarten zu den wichtigsten Kommunikationsmitteln im Ersten Weltkrieg. Im Ergebnis zeigt sich, dass die traditionelle Bilderwelt der Postkarten eine scheinbare Idylle des Kämpfens und Sterbens suggerieren konnte. Mit einem innovativen semiotischen Ansatz der Bildanalyse wird die bunte Welt des Krieges im wilhelminischen Deutschland auf Spannungen, Übergänge und Mischungen zwischen Affirmation und Kritik der Gewalt hin analysiert.