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"Notstand der Demokratie" - das war das Schlagwort, unter dem sich Studenten, Gewerkschafter, Wissenschaftler und Künstler zu einer breiten Protestbewegung sammelten. Warum sahen düstere Prognosen die Demokratie in Deutschland vor einem Ende? Das Buch zeichnet die Entwicklungsgeschichte der Debatte um die Verabschiedung der Notstandsgesetze, die die Bundesregierung seit Mitte der fünfziger Jahre in mehreren Anläufen vorbereitet hatte, bis zum Frühjahr 1968 nach. Am Beispiel von Karl Dietrich Bracher, Eugen Kogon, Wolfgang Abendroth, Helmut Ridder und Jürgen Seifert analysiert das Buch dabei das verbreitete Unbehagen an einer unheilsamen Vorsorge. Die pessimistischen bis apokalyptischen Zukunftserwartungen, die diese fünf Intellektuellen mit einer Verabschiedung der Gesetzespläne verbanden, speisten sich vor allem aus ihrer persönlichen Erfahrung und Verarbeitung der NS-Zeit. Ihr Protest verdeutlicht, in welchem Maße die Debatte um die Notstandsgesetze gerade auch als eine Nachgeschichte des Nationalsozialismus zu interpretieren ist.