Franz Itting (1875-1967), Thüringer Industrieller und Sozialist, setzte seine Überzeugungen im ungebrochenen Glauben an die Gemeinschaft in die Tat um. Für seine Arbeiter ließ er Werkswohnungen
bauen, und in Probstzella errichtete er das Kulturzentrum »Haus des Volkes«. Damit passte er in keine
deutsche Norm, wurde in der NSZeit als »Roter Itting« angefeindet und inhaftiert, nach Kriegsende als
»Kapitalist« erneut festgenommen und enteignet. 1950 siedelte er nach Bayern über und wagte einen Neuanfang. Mit Itting stellt Roman Grafe in seiner sorgfältig recherchierten Biografie einen Menschen vor, wie man sich ihn heute öfter wünscht.