Kein anderes Land hatte so viele Schiffe auf den Weltmeeren im Einsatz wie die DDR, jenes Land, dem
1949 kein einziger einsatzbereiter Frachter zur Verfügung stand. Dass der Handel ein Schlüssel zu einem
gewissen wirtschaftlichen Wohlstand sein würde, war der jungen DDR früh klar, wie viel Technik, Menschen und Material es brauchen würde, wohl eher nicht. Bis zu 15.000 Menschen arbeiteten bei der Deutschen Seereederei, weitere beim Fischkombinat und der Volksmarine. Der Staat sah sie als »Botschafter mit Seesack«, die von der Überlegenheit des Sozialismus in der Welt künden sollten. Die Seeleute selbst reizte wohl eher die Freiheit, das Abenteuer und der vergleichsweise gute Verdienst. Auf allen Meeren und Kontinenten waren sie unterwegs, haben Stürme durchfahren, die unglaublichsten Dinge transportiert, sind
auf Piraten getroffen, wurden in Kriege verwickelt und auch von einigen Katastrophen heimgesucht.
Das reich bebilderte Buch »DDR ahoi! - Helden der See« erzählt in mehr als einem Dutzend Porträts
von diesen Seeleuten, die mit dafür gesorgt haben, dass die DDR die größte Seefahrernation des alten
Kontinents werden konnte. Aus der Vielfalt der Geschichten entsteht so ein tiefer Einblick in die DDR Seefahrt.