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Woher weiß die Leber, wie spät es ist? Alle Funktionen des Körpers laufen in einem 24-Stunden-Rhythmus ab. So, wie wir den Tag-Nacht- Rhythmus kennen, hat auch jedes Organ, ja jede Zelle, seinen eignen Zeitplan. Diesen Körperrhythmus können wir effektiv nutzen, beruflich, privat oder auch für den richtigen Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme. Der Begriff Organuhr basiert auf der TCM und geht von der Vorstellung aus, dass der menschliche Körper einem täglichen Energiekreislauf (Qi) unterliegt. Das bedeutet, dass zu bestimmten Tageszeiten in bestimmten Organsystemen (Meridianen) eine besonders starke Aktivität erreicht wird. Demnach können Beschwerden, die zu einer bestimmten Tageszeit auftreten auf eine Krankheit hinweisen und somit zur Diagnose beitragen. Die Zuordnung der Organsysteme zu den Tages- und Nachtstunden wird in westlichen Lehrbüchern in Form eines Uhrendiagramms dargestellt, auf dem jedem Meridian eine Periode von zwei Stunden zugewiesen ist. Mit der allgemeinen Vorstellung von der Organuhr können sich auch weitergehende Vorstellungen verbinden, dass etwa die Behandlung eines bestimmten Organs Auswirkungen auf das auf dem Ziffernblatt diametral gegenüberliegende Organ haben könne, oder dass für die Heilbehandlung nach diesem Schema günstige Tageszeiten auszuwählen seien.