Für die Friedensbewegung war der Kampf gegen die Stationierung neuer US-amerikanischer Atomraketen in den 1980er Jahren in Deutschland mit einem enormen Engagement verbunden und stellte damit die Fortsetzung eines jahrzehntelangen außerparlamentarischen Engagements in Massenprotestbewegungen dar. Politisch bewusster und erwachsen werden, mündiger Bürger, mündige Bürgerin sein, aus dem deutschen Faschismus Konsequenzen ziehen galten jetzt für viele Akteure und Akteurinnen als handlungsleitend.
Die Hafenumzingelung in Bremerhaven spiegelte in ihrem Verlauf, den politischen Zielen und den unterschiedlichen Aktionsformen das ganze breite Spektrum unterschiedlicher politischer Gruppen und Personen der Friedensbewegung wider. Es gab diejenigen, die sich an Sitzblockaden beteiligten und in Bezugsgruppen organisierten, bis zu jenen, die in Happenings ihren individuellen Protest zum Ausdruck brachten.
Basierend auf Zeitzeugenberichten beteiligter Personen dokumentiert und rekonstruiert der Autor die dreitägige Blockade des Hafens und Umzingelung der Carl-Schurz-Kaserne in Bremerhaven im Jahr 1983 durch 30000 Menschen der Friedensbewegung. Das Buch richtet sich an alle damals beteiligten Menschen, an die Mitglieder heutiger Protestbewegungen, vor allem aber an Lehrer, Schüler und Studenten wie auch an die fachwissenschaftlichen Kollegen und Kolleginnen.