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Die Ankündigung eines ökumenischen Konzils der katholischen Kirche erfolgte in einer Zeit erhöhter öku-menischer Aktivitäten der getrennten Christenheit nach dem Zweiten Weltkrieg wenige Jahre nach der Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Amsterdam 1948. Papst Johannes XXIII. trat jedoch nicht mit einem fertigen Konzilsplan vor die Weltöffentlichkeit. Erst allmählich schälten sich Ziele, Zwecke und Themen des Konzils heraus. Von Anfang an konnte man jedoch einige thematische Leitmotive erkennen, wie Aggiornamento (Verheutigung) oder Reform des christlichen Lebens, die Johannes XXIII. mit dem Kon-zil verband. Aggiornamento will verstanden werden als Aufruf zur Reform der Verkündigung der Kirche. Nicht die Abwehr und die Ausgrenzung des Glaubensirrtums, sondern die positive und ganzheitliche Darlegung des katholischen Glaubens ist demnach das Ziel des Konzils. Die ganze Lehre der Kirche soll in ihrer Tiefe erfasst und dargelegt werden. Obwohl die 16 Dokumente des Konzils sich unterschiedlichen Anliegen, Zielen, Adressaten verdanken, verbindet sie untereinander eine einheitliche Sicht. Hier lassen sich Schlüsselthemen benennen wie Offenbarung, Kirche, Sakramente, Ökumene, Religionsfreiheit. So ist das Zweite Vatikanische Konzil ein Konzil des Übergangs aus dem konfessionellen in ein neues ökumenisches Zeitalter geworden.