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"Wat de Buer nich kennt, dat ät hei nich!" Auf den ersten Blick mag es scheinen, dieser (aus dem Norddeutschen stammende) Spruch sei der Eintönigkeit geschuldet. Der Eintönigkeit einer an Zutaten und Zubereitungen armen Küche, die sich - aus welchen Gründen auch immer - der kulinarischen Phantasie verschlossen hält.
Doch wer die mecklenburgisch-vorpommersche Küche kennenlernte, denkt darüber sicher anders. Was die Natur zwischen Mecklenburgischer Seenplatte und Ostseeküste, zwischen Oder und Elbe zu bieten hat, ist beeindruckend. Da ist der Fischreichtum nicht nur der Ostsee, sondern vor allem der vielen Binnengewässer - von Aal über Hering bis zu Scholle, Rotbarsch oder Zander. Zu den Spezialitäten Mecklenburg-Vorpommerns zählen aber beispielsweise auch der "Schweriner Wildschweinbraten" ebenso wie das "Pommersche Viermus" oder die Himbeersuppe. Nach dem Gänseschlachten wird ein deftiges Gänseschwarzsauer gekocht, das, mit Backobst und Essig versetzt, dem typisch süßherben Geschmack gerecht wird - wie auch das "Rindfleisch mit Plumen" (Pflaumen) oder die als Beilage gereichten süßsauren Äpfel und Birnen. Überhaupt genießen die bodenstämmigen Obst- und Gemüsesorten größte Hochachtung. Pikant eingelegtes Gemüse zum Beispiel, das köstlich zu Bratkartoffeln schmeckt. Auch der Buchweizen erobert heute wieder die lange entsagte Aufmerksamkeit.
Folgen Sie uns in die bäuerlichen wie bürgerlichen, von Slawen, Friesen und Skandinaviern mitgeprägten Traditionen norddeutscher Esskultur. Erfreuen Sie sich an manch längst vergessenem, in diesem Kochbuch wieder zum Leben erweckten Rezept.