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In schöner Regelmäßigkeit wird die Forderung erhoben, dass Ethik in der Wirtschaft eine größere Rolle spielen soll. Dabei wird sehr oft zwischen einem selbstlosen, gemeinschaftsorientierten moralischen Handeln und dem egoistischen wirtschaftlichen Handeln unterschieden. Diese Vorstellung, dass Ethik und Wirtschaft zwei unabhängigen Welten angehören, ist falsch. Weder steht wirtschaftliches Handeln im Gegensatz zur Moral, noch darf der Wirtschaftsakteur durch eine von außen an die Wirtschaft herangetragene Ethik zu gemeinnützigem Handeln aufgefordert werden. In den moralischen Grenzen, denen jedes menschliche Handeln unterliegt, ist der wirtschaftliche Akteur frei, eigene Interessen zu verwirklichen. Wirtschaftliche, das heißt auf den freiwilligen Tausch von Gütern angelegte Handlungen, sind aber nur möglich, wenn dabei zusätzliche bereichsspezifische moralische Grundsätze eingehalten werden. Nicht Effizienz oder der Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand dürfen maßgebend sein, sondern allein das Interesse jedes einzelnen an einer Lebenspraxis, in der Personen ohne Zwang, Täuschung oder Manipulation Güter austauschen können. 'Ethik in der Wirtschaft' zeichnet so das Ideal eines freien Marktes, in dem die moralischen Rechte aller Marktteilnehmer geachtet und bewahrt werden.