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Es ist wohl eins der widerlichsten Rituale im internationalen Fußball: Wenn Ajax Amsterdam in der Ehrendivision auswärts antritt, ertönt in manchen Stadien von den Rängen ein lautes Zischen, so als ströme Gas aus einer defekten Leitung und "Hamas, Hamas, Joden aan het Gas"-Rufe schallen durchs weite Rund. Der niederländische Rekordmeister gilt als "jüdischer Klub", weil sein altes Stadion früher an ein jüdisches Viertel grenzte. Die Ultras von Lazio Rom huldigen dem Duce Mussolini und begrüßen die Spieler der Mannschaft zuweilen mit dem Hitler-Gruß. In Russland machten die Fans von Spartak Moskau unlängst zu Hunderten Jagd auf Ausländer. Ob in Polen oder Spanien, in Belgien oder Frankreich - Rechtsradikale Fans sind ein europäisches Problem, das in den letzten Jahren scheinbar größer geworden ist. Auch in Deutschland: In Kaiserslautern beleidigen Neonazis einen israelischen Spieler, in Aachen versuchen Rechtsradikale linke Anhänger aus dem Fanblock zu werfen, in Dortmund randalieren Rechte aus Dresden im Stadion und in Zwickau lassen Braune während eines Spiels die Terrorzelle NSU hochleben. Der Autor nimmt die Leserinnen und Leser mit auf einen Streifzug durch die Fußballstadien in Italien, Polen oder Deutschland, auf die Tribünen von Bernabeu, De Kuip und dem Luschniki-Park und schaut nach: Wie hoch türmt sie sich wirklich auf in Europas Fußball, die "braune Wand"? Wie reagieren Vereine und Spieler auf die rechtsradikalen Anhänger? Gibt es vielleicht sogar ein europäisches Netzwerk rechter Fußballfans? Die NPD betrachtet die Stadien zumindest als hervorragendes Rekrutierungsfeld für die eigene Partei.