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Forschungen zur Verfolgung der Homosexuellen im Nationalsozialismus waren lange Zeit von dem Topos bestimmt, dass es analog zum Holocaust der Juden einen Holocaust der Homosexuellen gegeben habe. Grundlagenforschungen zur Homosexuellenverfolgung Anfang der 90er Jahre haben indes nachgewiesen, dass es keinen Holocaust der Homosexuellen gegeben hat und dieser auch kein Handlungsziel nationalsozialistischer Politik war. Als gesichert gilt, dass das Ziel der NS-Politik die vollständige Unterdrückung der Homosexuellen war. Seit Beginn der 90er Jahre stellen Lokalstudien den Forschungsschwerpunkt im Rahmen der Homosexuellenverfolgung in der NS-Zeit dar, die Einblicke in die lokale Verfolgungspraxis ermöglichen. In diesem Kontext ist auch die Untersuchung von Jürgen Müller anzusiedeln, die sich durch eine intensive Quellenarbeit auszeichnet. Ihm ist es gelungen, mehrere neue Quellen aufzutun, so dass die Quellenbasis zur Erforschung der Verfolgung von Homosexuellen in Köln während des Nationalsozialismus sich letztlich als vergleichsweise günstig herausgestellt hat. Sie ermöglicht einen detaillierten Einblick in die Verfolgungspraxis: von der Verbrechensaufklärung der Polizeien über die Strafjustiz der Gerichte bis hin zur KZ-Einweisung durch die Kriminalpolizei. Die Studie schließt eine Lücke in der Erforschung der NS-Zeit in Köln, doch geht die Relevanz der Untersuchung weit über den Rahmen einer Lokalstudie hinaus.