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Dies ist die Geschichte eines Streites, der die Diskussion in der gesamten Spätantike, von 300 bis 600, bestimmte. Die Geschichte handelt von intellektuellen Disputen, aber vor allem von Politik, von Macht, von handfesten Auseinandersetzungen, von Prügeleien bis hin zu Mord und Totschlag. Manfred Clauss rollt die theologisch wie historisch spannende Geschichte einer christlichen Grundsatzdebatte auf: den Streit um die Natur Christi.
Bei diesem Streit ging es um eine Bestimmung der Person Jesu Christi. In welchem Verhältnis stand der Sohn zum Vater? Es war zunächst der alexandrinische Priester Arius, der mit seiner Feststellung, der Vater habe keinen Anfang, der Sohn aber schon, die Diskussion befeuerte. Dies lief für eine Mehrheit der Theologen darauf hinaus, dass Christus kein richtiger Gott war. Gegen den Arianismus bezog das Konzil von Nicaea 325 unter Konstantin dem Großen Stellung.
Eine zweite wesentliche Frage war die Bestimmung des Verhältnisses der göttlichen und menschlichen Naturen in der Person Christi. Waren dessen göttliche und die menschliche Natur zu einer Natur verschmolzen oder verstand man sie als zwei Naturen, die in Christus "unvermischt" waren?