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Erlebnisse von schwerer Gewalt hinterlassen sowohl bei den Nachfahren der Opfer als auch in den Familien der Täter ihre Spuren. Wie lässt sich das Leiden der einen heilen, wie das Schweigen der anderen überwinden? Diesen Fragen geht der niederländische Therapeut Daan van Kampenhout vor dem Hintergrund seiner professionellen und persönlichen Erfahrungen aus Familienstellen, Schamanismus und Judentum nach.
Der Autor stellt zunächst ein Modell vor, mit dem er Verbindungen zwischen den Generationen herstellt. Anhand von Systemaufstellungen erläutert er, wie die Erlebnisse der Ahnen das Leben der Nachfahren auf positive oder negative Weise beeinflussen. Van Kampenhout greift dazu auf Beispiele aus unterschiedlichen Zeiten und Orten zurück: Auschwitz und Deutschland, Chile und Südafrika, Nordirland und Spanien, Jerusalem und Prag. Auch auf aktuelle Geschehnisse wie die Ermordung des niederländischen Filmemachers Theo van Gogh oder die Unruhen in den Pariser Vorstädten geht das Buch ein.
In Interviews mit Therapeuten, Psychiatern, Sozialarbeitern und Künstlern werden zentrale Begriffe wie Erinnerung, Schuld und Vergebung diskutiert. Dabei geht es um Massengewalt und Vertreibung, aber auch um Einzeltaten wie etwa sexuelle Gewalt.
Anschauliche Beschreibungen von Ritualen sowie Illustrationen von Aufstellungen machen van Kampenhouts therapeutisches Vorgehen gut nachvollziehbar und erleichtern den Transfer in die eigene Praxis.