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"Mit einer tendenziellen Delegitimation von Hochkultur basieren ästhetische Urteile verstärkt auf Geschmack."
Geschmack, so Illing, sei nach Kant immer stärker aus dem Blickfeld der Forschung verschwunden. Nun stellt der Autor die "ästhetisch begründete Präferenz für oder gegen bestimmte Objekte" wieder ins Rampenlicht der Soziologie. Wichtige Anknüpfungspunkte sind dabei unter anderem Jan Muka?ovskýs strukturalistisches Konzept, Adornos "Kulturindustrie"-These, Pierre Bourdieus Untersuchung "Die feinen Unterschiede" sowie die Forschungen der "Cultural Studies" zu subkulturellen Stilen.
Geschmacksfragen stellen sich laut Illing in den verschiedensten Lebensbereichen. So sind wir mit der "Alltagsästhetik" - wie kleiden wir uns, wie richten wir uns ein, was essen wir - ebenso konfrontiert wie mit ästhetischen Fragen im Bereich der Kunst, die zunehmend auch nach geschmacklichen Kriterien beantwortet werden. Ausführlich widmet sich der Autor zudem den Fragen des "schlechten" Geschmacks. Hier geht es um Schlagworte wie Mode/modisch, Kult, Kitsch, Kommerz, Trash usw.
Illings Verdienst ist es, dem Geschmack wieder eine soziologische Dimension zu verleihen. Das Buch schafft vielfältige Bezüge - zur Philosophie, zur soziologischen Tradition, zur Alltagswirklichkeit. Es dürfte nicht nur Angehörige der entsprechenden Fachrichtungen interessieren, sondern jeden, der mehr über Ursache und Wirkung (eigener) geschmacklicher Urteile wissen möchte.