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Ästhetische Erziehung sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Doch schon Gert Selle wies 1981 darauf hin, dass die Geschichte der Erziehung in der Schule zeigt, dass es Bildungsbereiche und Fächer gibt, die von der Sinnlichkeit abgetrennt seien; ästhetische Lernprozesse werden von der gesellschaftlichen Wirklichkeit abgeschnitten. Die Evaluationen deutscher Bildungsinstitutionen im internationalen Vergleich scheint die Situation noch verschärft zu haben, und ästhetische Fächer werden weiter in die Randständigkeit gedrängt. Auch in der offenen Ganztagsschule scheint die Bedeutsamkeit ästhetischer Erziehung noch nicht verstanden zu sein. Anstatt Kunst, Musik, Theater oder Sport etc. integrativ zu denken, werden ästhetische Fächer additiv in der nachmittäglichen Hälfte des Schultages verortet.
Die Abteilung Kunst & Musik der Universität Bielefeld verfolgt in ihrem Bachelorstudiengang einen konsequent interdisziplinären Ansatz, ohne die Fächer und ihre Didaktiken als stets korrespondierend darzustellen. Grenzen und Gemeinsamkeiten werden behutsam ausgelotet und praktisch und theoretisch erprobt. Der vorliegende Band begründet eine neue Schriftenreihe, die das Ziel verfolgt, die Facetten ästhetischer Erziehung in Lehre und Forschung darzustellen.