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Die Gesellschaft der Zukunft wird eine technologisch geprägte sein. Neben der Gen- und Reproduktionstechnologie, der Nanotechnologie und der Weltraumforschung wird die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) eine zentrale Rolle spielen. Modische Akronyme wie Bionik, Sozionik oder GNR-Technologie (Genetik, Nanotechnologie und Robotik) verweisen auf diesen Sachverhalt, ein Tatbestand, der auch für Kultur- und Sozialwissenschaftler zur ständigen Herausforderung wird. Denn gemeinsam ist all diesen Technologien, dass sie die alte philosophische Frage nach der Identität des Menschen, nach dem, was der Mensch sei, erneut auf die Tagesordnung setzen. Aber sie stellen sie auf einer historisch neuen Stufe der Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Umwelt. Sie formulieren diese Frage nicht kontemplativ, sondern handlungspraktisch. Mit den Technologien, die wir heute entwickeln, entwerfen wir gesellschaftliche Zukünfte. Der sozialhistorische Übergang von der eher kontemplativ-philosophischen Auseinandersetzung des Menschen mit den Geheimnissen der Welt zu ihrer handlungspraktischen Um- und Neukonstruktion nimmt, auf erweiterter sozialer Stufenleiter, die Form eines gigantischen wissenschaftlichen Experiments an. Zukunftsszenarien stellen sich deshalb oft als Horrorvisionen dar. Was dabei nur allzu gern vernachlässigt wird, ist, dass sich die Gesellschaft und die Menschen in ihr mit der Technologie, die sie entwickeln, selbst verändern. Wäre dem nicht so, käme es tatsächlich zu sozialen und psychischen Katastrophen. Man stelle sich einmal vor: In der übersichtlichen Welt des Aristoteles wären plötzlich Überschallflugzeuge aufgetaucht und Maschinen, welche die Sklavenarbeit überflüssig gemacht hätten, also etwas, das für uns heute völlig normal ist. Die Menschen wären schier verrückt geworden. Jede Gesellschaft verfügt immer über die Technologie, die sie verdient.