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Ökonomische Theorien machen in der Regel in umfassender Weise ein "Es gibt" zur Voraussetzung. Die Welt gibt es und die Natur mit all ihren Eigenschaften und ihren Gesetzen. Es gibt den Menschen mit einem bemerkenswerten Portfolio an Fähigkeiten. Es gibt Bedürfnisse und Leidenschaften, die Geschichte und die Vernunft. Und es gibt - die Ökonomie. In der Mehrheit sind es Naturgegebenheiten, aber auch meta-physische Prinzipien zählen zu diesen Vorgaben, auf denen die ökonomische Verwertungspraxis und ihre Theorien üblicherweise beruhen. Wie aber gibt es, was auf diese Weise einfach äußerlich vorgegeben zu sein scheint? Oder gefährdet, all das einfach als vorhanden vorauszusetzen, womöglich den Erfolg aller theoretischen und praktischen Bemühungen um die Rationalisierung der Ökonomie? Das sind die Fragen, die Jacques Derrida veranlasst haben, in seinem Werk Falschgeld - Zeit geben I das aus der Ethnologie stammende geistige Erbe der ,Ökonomie der Gabe' einer philosophischen ,De-konstruktion' zu unterziehen.
Zum Auftakt der neuen ,Reihe Wirtschaftsphilosophie' nimmt Wolf Dieter Enkelmann den weiten geistesgeschichtlichen Horizont der philosophischen Gedankenbewegung Derridas auf, um deren Bedeutung für die Zukunft der Ökonomie zu rekonstruieren. Der aktuelle Hintergrund ist dabei die Notwendigkeit, für den Umgang mit den Ressourcen der Weltökonomie neue tragfähige Perspektiven auszuloten. Was über die Erschließung der ,Gabe des Gegebenen' herauskommt, ist aber darüber hinaus ein klarer Begriff davon, worin Autonomie und Authentizität der Ökonomie ihren Ursprung haben.