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'Bewegliche Feiertage' - das sind die Momente, da ein Phänomen auf einen Betrachter oder ein Text auf einen Leser trifft und daraus etwas Drittes entsteht: Essays, Reflexionen, in denen der Gegenstand ebenso deutlich wird wie der, der ihn denkt.
Ob sich Burkhard Spinnens Essays mit aktueller Literatur oder mit 'Wetten daß.?', mit den Börsenkursen oder mit der Krise des deutschen Fußballs beschäftigen - immer vermitteln sie am meisten die Lust des Autors, einer Attacke der Gegenwart sprachlich Paroli zu bieten. Ihre Kulturkritik hat nichts Näselndes, nie sprechen sie mit verkniffenen Lippen; selbst wenn sie ihre Gegenstände in den Orkus reden, ist vor allem das Vergnügen zu spüren, mit der sie das tun.
Burkhard Spinnens Essays mischen sich in Angelegenheiten, die den >seriösen< Autor doch besser nichts angehen sollten: in die kleine Gegenwart der Medien und in die große der Geschichte. Doch wer Burkhard Spinnens Prosa kennt, der kennt auch ihre Poetik: da alles erst als Gesprochenes erscheint, ist alles in gleichem Maße Thema der Literatur. Seine Essays sind Versuche auf die Literaturtauglichkeit der Gegenwart; im besten Falle sind sie Entwürfe für neue Romane. Für den Essay 'Skandal' erhielt Burkhard Spinnen den Caroline-Schlegel-Schelling-Preis der Stadt Jena 2002.