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Die Blütenökologie als eigenständiger Wissenschaftszweig, welcher die Beziehungen zwischen den Blüten und ihren tierischen Bestäubern erforscht, entwickelte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als umfangreiche Beobachtungen an Blüten und Blütenbesuchern erfolgten. Im 20. Jahrhundert zunächst ins Abseits geraten, rückte die Blütenökologie gegen Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit nicht nur der Wissenschaftler, sondern auch der Ökonomen und Naturschützer.
Die Forschung wendet sich heute verstärkt den molekularbiologischen Aspekten der Blütenökologie zu, während die Wirtschaft neue Wege der Bestäubung von Nutzpflanzen sucht. Im Naturschutz macht man sich Gedanken über die zunehmende Blütenarmut unserer Landschaft im Gefolge veränderter Landnutzungen und deren Auswirkungen auf das gesamte ökologische Beziehungsgeflecht.
Im ersten Band dieses Werks werden die tierischen Partner der Blütenpflanzen vorgestellt, mit ihren Eigenheiten, die sie im Beziehungsgeflecht mit den von ihnen besuchten Blüten entwickelt haben. Ein Großteil des Bandes wird eingenommen von den Insekten, doch haben sich aus nahezu allen Tiergruppen einige Vertreter dazu verführen lassen, sich auf eine Beziehung mit den Blüten einzulassen. Daneben wird die Bedeutung der Blütenökologie für den Menschen und die Gesellschaft in ihren verschiedensten Aspekten vorgestellt.