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Die ältesten fossilen Formen der Schildkröte sind schon in der Trias zu finden, und die rezenten Arten weichen morphologisch kaum von ihnen ab. In zahlreichen Arten und Unterarten sind sie über alle Erdteile und die Inselwelt verbreitet. Die meisten Arten leben innerhalb der Tropen und Subtropen. Obwohl weitreichende Übereinstimmungen im Körperbau mit anderen Reptilien ihre systematische Zugehörigkeit erkennen läßt, weisen die Schildkröten andererseits wesentliche anatomische Besonderheiten auf, mit denen sie sich von den übrigen Kriechtieren weit entfernt haben. Ihre Stammesgeschichte ist jedoch im wesentlichen hypothetisch und nicht genau zu rekonstruieren.
Die zur Gruppe der Halsberger gehörenden europäischen Süßwasserschildkröten, von denen in diesem Buch die Rede ist, sind vorwiegend Fleischfresser, die im Wasser lebende Tiere erbeuten. Es sind langlebige Tiere, die erst im 12. Lebensjahr geschlechtsreif werden. Die Eier legt das Weibchen vom Wasser ziemlich weit entfernt in eine selbstgegrabene Mulde, wo sie in einigen Monaten von der Bodenwärme ausgebrütet werden. Die geschlüpften Jungen arbeiten sich an die Oberfläche und suchen sofort das Wasser auf. Erwachsene Süßwasserschildkröten sind Einzelgänger, die sich Artgenossen gegenüber feindlich zeigen; außerhalb der Paarungszeit bestehen keine sozialen Bindungen. Doch Jungtiere leben mitunter in Gruppen.
Die Verfasser werten ihre Beobachtungen vor allem vom Standpunkt des Verhaltensforschers aus. Auch Haltung und Zucht der Tiere in Gefangenschaft werden ausführlich behandelt, ebenso werden für die Präparation der Schildkröten wertvolle Hinweise gegeben.