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Die soziale Differenzierung auf dem Arbeitsmarkt nimmt zu, wie sich etwa im Zuwachs von Niedriglohnarbeit und geringfügiger Beschäftigung zeigt. Die Autorin fragt anhand des Einzelhandels - wo diese Entwicklung besonders ausgeprägt ist -, welche Arbeitskräftestrategien der Unternehmen diesen Prozess treiben. Wie werden die Veränderungen von den Beschäftigten wahrgenommen und verarbeitet? Und inwieweit begünstigt das institutionelle Umfeld die Entwicklung? Die Autorin analysiert in einer segmentationstheoretischen Perspektive betriebliche Arbeitsprozesse. Sie zeigt, dass die bestehende geschlechtsspezifische Ungleichheit im Betrieb durch die Zuweisung von Statuspositionen in der betrieblichen Hierarchie sowie Entlohnungspraktiken vertieft wird. Gleichzeitig laufen im Einzelhandel gegenläufige Prozesse ab, denn die Arbeitsorganisation und die Nutzung beruflicher Qualifikation sind an sich auf eine Verstärkung der sozialen Integration im Betrieb orientiert. Diese besondere Mischung macht Voss-Dahms empirische Untersuchungen besonders aufschlussreich: Eine verfestigte Segmentierung ist im Einzelhandel nicht anzutreffen - doch die soziale Differenzierung im Betrieb wächst an, legitimiert und abgesichert durch die Institutionen des Beschäftigungssystems.