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Nur wenige Intellektuelle in Deutschland haben nach dem 11. September 2001 so besonnen und eindringlich wie Navid Kermani daf'r plèdiert, den Terror zu bekèmpfen, ohne sich mit diesem gemein zu machen. Die Einw'rfe und Analysen des Schriftstellers und promovierten Orientalisten, zumeist im Feuilleton der ÈS'ddeutschen ZeitungÇ erschienen, gehÜren zu den wichtigsten und meistbeachteten Beitrègen in der Diskussion um den Nahen Osten, den Islam und die Politik des Westens. In der Zusammenschau lassen sie erkennen, wie nach dem 11. September Chance um Chance vertan worden ist, dem Extremismus den Boden zu entziehen. Beide Seiten der Terrorfront, das machen Navid Kermanis Kommentare deutlich, verfolgen eine Strategie der Eskalation. Aber auch Europas ausweichende, allein auf Eindèmmung bedachte Position erfèhrt Kritik. Der Begriff Befreiung, daran erinnert Kermani immer wieder, hat nichts Ehrenr'hriges. Statt die Vereinigten Staaten daf'r anzuklagen, da° sie gegen Diktaturen zu Felde ziehen, sollte Europa lieber dar'ber nachdenken, wie Diktatoren zu Fall gebracht werden kÜnnen, ohne da° deren Land in den Abgrund st'rzt.