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"Wenn Wissenschaft Wissenschaft wird, ist nichts mehr dran". Wie berechtigt Goethes Provokation ist, zeigt dieses Buch. Es portr"ert den Gelehrten als Antihelden. Diese in Deutschland vergessene Figur ist in Literatur und Kunst zwar seit langem ein Gegenstand von Hohn und Spott, blieb bisher aber ohne eigene Geschichte. Hier wird diese Geschichte in thematischen L"sschnitten aus einer F"lle unterschiedlichster Quellen erz"t: Die deutschsprachige Literatur der letzten drei Jahrhunderte bildet den Kern, um den sich zum Vergleich exemplarische Texte aus der europ"chen Tradition gruppieren. Der gelehrte Narr gewinnt aus drei Perspektiven an Profil: geordnet nach seinem Erscheinungsbild, nach seinen Interessen und Arbeitsweisen, schlie"ich nach seinen Ritualen und Heimst"en. Prominente und unbekanntere Autoren, die als Sch"pfer des "ffentlichen Bildes vom Gelehrten zahlreich zu Wort kommen, haben gemeinsam eine wenig beachtete Gegenwelt geschaffen. In ihr wird das Stereotyp des pedantischen, weltfremden, humorlosen, langweiligen Wissenschaftlers dokumentiert und zugleich selbstironisch gebrochen.
Zu den ca. 180 behandelten Texten z"en: Lessings Junger Gelehrter, Wielands Abderiten, Jean Pauls Katzenberger und Schmelzle, B"chners Leonce und Lena, Flauberts Bibliomanie, Hauptmanns Einsame Menschen, K"ners Fabian, Canettis Blendung, Borges" Bibliothek von Babel, Schmidts Gelehrtenrepublik, Bernhards Immanuel Kant, Lodges Small World, Schwanitz" Campus und Henscheids 10:9 f"r Stroh.