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Ein Fachwort hat in den letzten Jahren den deutschen Tourismusmarkt erobert: Weserrenaissance. Eine Straße zur Weserrenaissance besteht seit 1989, dazu kommen nun Radwege. Aber was bedeutet dieser Begriff eigentlich? Der ehemalige Direktor des Weserrenaissance-Museums in Lemgo, der zentralen Forschungseinrichtung zur Renaissance in Deutschland, informiert in diesem Buch über die Entwicklung jener faszinierenden Baukunst des 16. Jahrhunderts, die in der Region zwischen Osnabrück und Hannover, Bremen und Kassel so besonders aufwendig und reich gestaltet ist. Charakteristische Giebel, malerische Türme, eindrucksvoll ausgestattete Säle und in ihrer Dekoration verspielte Kirchen sind typisch für diese seit dem frühen Mittelalter wirtschaftlich und politisch bedeutende Region rechts und links der Weser. Die Anfänge dieses Kunststils gehen auf die Jahre um 1525 zurück, als man in Deutschland über den rechten Glauben stritt; das Ende bereitete 1618 der Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Dazwischen lag eine Blütezeit der Kunst, der Baukunst und der Buchkunst. Bücher und gedruckte Bilder waren es, die das Wissen von der Antike und der Renaissance in Italien hier weit nördlich der Alpen verbreiteten. Paderborn, Hameln, Minden, Bremen, Bückeburg, Detmold und Lemgo mit seinem Weserrenaissance- Museum sind nur einige Stationen auf dieser Reise in die bedeutendste Epoche, die der Weserraum zu bieten hat. Zahlreiche, großformatige und größtenteils farbige Abbildungen stellen die berühmtesten Baudenkmäler dieses facettenreichen Kunststils vor.