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1912 veröffentlichte Max Frankenburger sein Buch über die Alt-Münchner Goldschmiede, in dem allerdings nur die Zeit vor 1800 behandelt wurde. Die spätere Entwicklung in der Haupt- und Residenzstadt München bis zur völligen Gewerbefreiheit 1868 blieb jedoch bislang im dunkeln.
Die vorliegende Veröffentlichung wirft Licht auf diesen Zeitraum, eine von starken Umbrüchen gekennzeichnete Periode, in der das hierarchische Zunftprinzip einer ständischen Handwerksordnung Schritt für Schritt von einer ungehinderten Gewerbeentfaltung abgelöst wird. Gerade die Münchner Gold- und Silberarbeiter, die jahrhundertelang im Schatten des nahen Augsburg standen, konnten sich nur schwer von einer festgefügten Tradition lösen. In der sich wandelnden Gesellschaft dokumentieren die letzten Jahrzehnte der alten Gewerbeordnung das Spannungsfeld zwischen Handwerk, Handel und entstehender Industrie ebenso wie die Auseinandersetzungen um das Erstarken des Kunstgewerbes.
Neben einer lückenlosen Meisterliste und den damit zusammenhängenden biografischen Notizen enthält das Buch über 200 Meister- und Beschaumarken, die ein unverzichtbares Instrumentarium für alle interessierten Edelmetall-Sammler darstellen. Darüber hinaus bezieht die Schrift wichtige archivalische und dokumentarische Materialien ein, die Aufschlüsse über Zunftorganisation und Werksproduktion geben.