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Pedro Almodóvar gilt als einer der bedeutendsten Regisseure der Gegenwart. Längst hat er sich vom "enfant terrible" des spanischen Untergrunds zum international gefeierten Vertreter des Arthouse-Kinos gewandelt. Es gibt kaum eine Kino-Nation, in der seine Filme nicht anliefen, kaum einen wichtigen Filmpreis, den er noch nicht gewonnen hätte - bis hin zum Oscar für "Alles über meine Mutter" (1999). Trotz seines Renommees ist Almodóvar nach wie vor umstritten. Von den einen wurden Filme wie "Fessle mich!" (1990) im Namen einer radikalen Gender-Politik gepriesen als Befreiungsschläge wider die herrschende Moral, von anderen gescholten ob ihrer ostentativ ausgestellten Künstlichkeit und Selbstreferenzialität. Almodóvars Filme scheinen einerseits Erwartungen zu erfüllen, die man an eine schrill-bunte postmoderne Ästhetik stellt, verfügen aber andererseits, wie die Beispiele "Kika" (1993) und "Schlechte Erziehung" (2004) zeigen, über eine dunkle, abgründige Seite. Die Konfrontation mit sexueller Abhängigkeit und Missbrauch ist in manchen seiner Filme nicht zu übersehen.
Die Beiträge dieses Heftes beziehen sich auf diese Komplexe, zumal auf die politische Dimension des Werkes von Pedro Almodóvar.