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Seit seiner Gründung 1715 war Karlsruhe stets eine Stadt mit reichem und vielfältigem Musikleben. Niccolò Paganini, Louis Spohr, Carl Maria von Weber, Franz Liszt, Jenny Lind, Richard Wagner, Hans von Bülow, Clara Schumann, Pauline Viardot, Johannes Brahms, Joseph Joachim, Pablo de Sarasate, Richard Strauss und Max Reger - um nur die wichtigsten Künstler zu nennen - sind meist nicht nur einmal hier aufgetreten, sie waren längere Zeit Gäste der Stadt und spielten sogar, wie etwa Richard Wagner, mit dem Gedanken, nach Karlsruhe überzusiedeln.
Zwischen 1864 und 1903 wurde Karlsruhe durch drei bedeutende Hofkapellmeister, die zu den stilbildenden Dirigenten ihrer Zeit gehörten, ein Musikzentrum von europäischem Rang: Hermann Levi begründete sowohl die Brahms- als auch die Wagner-Tradition der Stadt und leitete 1882 die Bayreuther Uraufführung des "Parsifal"; Otto Dessoff, der eigentliche Begründer und erste langjährige Leiter der Wiener Philharmoniker, setzte mit der Uraufführung der ersten Symphonie von Brahms ein Zeichen von epochaler Bedeutung. Felix Mottl, Schüler Dessoffs, assistierte Wagner in Bayreuth, war einer der wichtigsten Dirigenten der Festspiele und machte Karlsruhe zum "Klein-Bayreuth".
Bis heute hat sich in Karlsruhe ein außergewöhnlich vielseitiges Musikschaffen von überregionaler Bedeutung entfaltet. Seiner Geschichte ist diese"klangvolle" Darstellung des Musikwissenschaftlers Dr. Joachim Draheim gewidmet.