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Macht die Reichen noch reicher! Mit diesem Programm wird man mitten in der Krise keine Wähler gewinnen, möchte man meinen, und doch ist den US-Republikanern genau das gelungen: Breite Wählerschichten begeistern sich für eine Verschärfung der neoliberalen Wirtschaftspolitik, unter deren Folgen sie selbst am meisten leiden. Wer wissen will, wie politischer Populismus funktioniert, kann von Amerika lernen: Arbeiter, rettet den Kapitalismus! - das ist eine Umdeutung der jüngsten Geschichte, wie sie absurder nicht sein könnte.
Warum funktioniert sie trotzdem? In hautnahen, ebenso gruseligen wie witzigen Reportagen beschreibt einer der brillantesten Journalisten Amerikas die rhetorischen Kniffe und Strategien, mit denen eine skrupellose Rechte die Sehnsucht nach der guten alten Zeit schürt und sich zugleich selbst als radikaler Reformer gebärdet. Staatliche Unterstützung für die Armen wird als sozialistisches Teufelszeug gebrandmarkt, von dem im Zweifelsfall nur der faule Nachbar profitiert. Und die Abneigung vieler gegen Bürokratie und Regulierung lässt sich bestens für die Interessen der Großbanken und Zocker an der Wall Street instrumentalisieren.
Mit grimmigem Humor untersucht Thomas Frank eine entfesselte Rechte, die noch aus dem Desaster Kapital schlägt und in genialer Mimikry versucht, die Entmachteten zum Eintritt in den Fanclub der Milliardäre zu bewegen. Ein unentbehrliches Buch zum Verständnis Amerikas, ein Lehrstück in politischem Populismus.