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Dieser Band zeigt anhand einer Sammlung von Meisterpartien die besonderen Eigenschaften meisterlichen Spiels und Denkens, aber auch, welche Fehler Meister im Unterschied zu Amateuren machen. Die Partien stammen aus den 70er Jahren, sind jedoch aufgrund der Kommentierung auch heute noch aktuell.
Die Eröffnungstheorie wurde, soweit es nötig war, auf den neuesten Stand gebracht. Jedoch wird auch in diesem Buch die Buchtheorie weitgehend vermieden; Thema sind die strategischen Grundgedanken der Eröffnungen sowie der strategisch-taktische und auch psychologische Kampf im weiteren Partieverlauf. Somit ist auch dieser Band zum Studium für Amateure im Anschluss an die ersten beiden Bände
Amateur wird Meister und Meister gegen Amateur gut geeignet.
Vorwort
Absicht dieses Buches ist es, dem Amateur zu zeigen, wie er seine schachlichen Fertigkeiten durch ein ins einzelne gehendes Studium der Technik verbessern kann, anhand von 25 Partien, die Meister und Großmeister zwischen 1 970 und 1975 gespielt haben.
In diesen Partien finden wir nicht nur die grundlegenden Schachprinzipien, die seit den Tagen von Morphy und Steinitz anerkannt sind und die von den großen Meistern der ersten Hälfte des 20.Jhdt verfeinert wurden, sondern auch Beispiele moderner Technik, die das Ergebnis intensiver wissenschaftlicher Studien im Lauf der letzten Jahrzehnte ist. Die Prinzipien und Techniken, die hier dargelegt werden, dürften ihren Lehrwert noch behalten, wenn die einzelnen Partien vergessen sind und bisher unbekannte Meister im Vordergrund der Schacharena stehen.
Der Auswahl der Partien lag der Wunsch zugrunde, eine Anzahl von Eröffnungen und Varianten aufzuzeigen, die gegenwärtig in Turnieren und Wettkämpfen in Mode sind, verschiedene Stile der Behandlung des Mittel- und Endspiels vorzuführen und Partien einer Anzahl von Meistern zu zeigen, die in dieser Zeit führend waren. Falls in diesen Partien der Name eines Meisters nicht vorkommt, heißt das nicht, dass dieser Meister nicht wichtig oder hervorragend sei. In 25 Partien, die wegen spezifischer Eröffnungs- und Mittelspieltechnik ausgewählt wurden, konnte nur eine begrenzte Zahl von Spielern berücksichtigt werden.
Bei der Kommentierung der Partien wird in erster Linie der Grund für jeden Zug angegeben, der von Bedeutung ist; die zahlreichen taktischen Varianten stehen an zweiter Stelle, obgleich sie auch angegeben werden, wenn sie in nützlicher Weise die Möglichkeiten einer bestimmten Stellung aufklären. Unsere Erklärungen helfen hoffentlich dem Amateur zu verstehen, was für Erwägungen ein Meister bei der Auswahl eines Zuges anstellt, die gedanklichen Prozesse zu erfassen, von denen ein Meister Gebrauch macht, wenn er einen anderen besiegt, und diese Art von Schachdenken für sein eigenes Spiel nutzbar zu machen.
Max Euwe/Walter Meiden
Rezension von Martin Huber vom Borromäusverein:
In 25 Partien wird der Leser an die Denkweise eines Schachmeisters herangeführt. Zu Beginn einer jeden Partie werden Begriffe oder Spielweisen erklärt, die eine wichtige Rolle spielen werden. Gut ist die Erläuterung der Ideen, die hinter den gewählten Schacheröffnungen stecken. Die Schachpartien sind ausführlich kommentiert. Viel Wert wird auf die Erläuterung mit Worten gelegt. Konkrete Variantenberechnungen werden zwar auch durchgeführt, sind aber zum allgemeinen Verständnis der Partien nicht erforderlich. Somit kann auch ein weniger geübter Schachspieler etwas lernen. Angenehm ist die große Anzahl von Diagrammen, die eine Übersicht über den Spielfortgang geben. - Dieses Buch ist eine gute Ergänzung zum Buch Meister gegen Amateuer, das in gleicher Konzeption Verlustpartien eines Amateurs gegen einen Schachmeister beleuchtet. Die hier analysierten Partien wurden zwar allesamt in den Jahren 1971-1974 gespielt und sind damit nicht mehr aktuell. Insgesamt ist das Buch aber sehr zu empfehlen, da es einen Klassiker der Schachliteratur darstellt und einen guten Einstieg in die anspruchsvollen Strategien der Schachmeister bietet.
Martin Huber
Dieser Klassiker aus dem Jahre 1981 geht mittlerweile in die dritte Auflage und das nicht ohne Grund. Das Autorengespann Euwe/Meiden stellt in diesem Buch 25 ausgewählte Meisterpartien aus dem Zeitraum 1970 bis 1975 vor, all diese Partien dienen als Anschauungsmaterial für breitgefächerte schachspezifische Themen wie zum Beispiel dem direkten Königsangriff, dem isolierten Bauern oder Ausnutzung kleiner Vorteile zum Sieg, kurzum, alles was ein guter Schachspieler an Technik und notwendigem Rüstzeug für eine erfolgreiche Schachpartie benötigt. Jede einzelne Partie wird also unter dem Gesichtspunkt eines bestimmten Themas vorgestellt, ausreichend kommentiert und erläutert. Ziel des Buches ist nach Aussage der Autoren, dass durch eingehendes Studium der Partien die eigene Technik verbessert wird. Bei der dargebotenen Themenvielfalt ist für jeden etwas dabei, die richtigen Schlüsse muss aber jeder selbst daraus ziehen. Euwe und Meiden helfen dem Leser aber das ganze Buch hindurch mit wertvollen Kommentaren und Hinweisen auf die richtige Spur zu kommen.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sein allgemeines Verständnis vom Schachspiel vertiefen will, allerdings sollte der Leser bereits einiges an Erfahrung mitbringen (ab ca. 1600 DWZ).
Martin Rieger, November 2008
Freechess.info