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Davon sind im mittleren Lebensalter viele betroffen: Die Pflege ihrer nunmehr alt gewordenen Eltern.
Elisabeth Richters Roman ist manchmal urkomisch und vergnüglich zu lesen, manchmal schießen plötzlich Tränen in die Augen. Elisabeth Richter kann wunderbar und auch schonungslos erzählen. Ein Blick in eine Welt kurz vor dem Jenseits.
Der Vater der Ich-Erzählerin Tina leidet an schleichender Demenz, die Mutter scheint blind zu werden und zunehmend verrückt. Schließlich bringt die Tochter - die selbst eine eigene Familie hat - ihre Eltern in einem Pflegeheim unter. Vor ihnen liegt ein mehrjähriger gemeinsamer Weg, auf dem die Eltern immer mehr von ihrer einstigen Substanz verlieren. Aber ein Charakter ändert sich nicht. Ungemildert äußert er sich nun in Anschuldigungen und ungebremsten Zornesausbrüchen. Der Vater wird von Angst, Depression und Ärger überschwemmt, ohne dass er seine Empfindungen steuern könnte. Die Mutter führt wie immer Regie im gemeinsamen Leben, und ihr Mann ist ihren Einfällen wehrlos ausgeliefert, aber er kann ohne sie nicht leben. Die Tochter schwankt zwischen Wut und ebenso heftiger Zuneigung. Die Metamorphose der Eltern, die zu eigensinnigen Kindern werden, bedeutet für Tina das Ende ihres eigenen Kindseins. Sie wird zur Mutter der Eltern, zumal sie nun bei ihren Besuchen Alleinherrscherin im leerstehenden Elternhaus ist und sich im Wortsinne ihre Herkunft aneignet. Das Elterhaus ist überfüllt mit Dingen ...
Neben dem Erleben der Ich-Erzählerin wird die Katastrophe geschildert, die eine Demenz für einen Menschen bedeutet, denn das Gefühlsleben bleibt vom geistigen Verfall unangetastet. Verrücktheit ist oft lustig - allerdings nur für die Zuschauer.