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Ob im Wohnwagen am Gardasee, auf den kommoden Hügeln der Toskana oder an den rasanten Stränden zwischen Ravenna und Ancona - in ihrer Italienbegeisterung sind sich die Deutschen ungewöhnlich einig, und scheinbar bleibt keine Region von dieser sommerlichen Leidenschaft verschont. Scheinbar: denn tatsächlich gibt es eine wunderschöne Gegend in den Bergen zwischen der Campagna und Kalabrien, deren Namen kaum jemand kennt: die Basilicata. Dorthin kommt man nicht auf der Autobahn; die Straßen sind kurvig und eng, in Serpentinen geht es hoch zu kleinen Dörfern, kargen Berglandschaften und abschüssigen Feldern, wo kletterbegabte Ziegen und Schafe weiden. Die Bewohner, z.T. schon vor Ewigkeiten aus Griechenland eingewandert und Lukaner genannt, sind bekannt für Stolz und Eigensinn, gefürchtet bei den Zentralgewalten aller Jahrhunderte und begabt im Überleben wie im stolzen Beharren auf Tradition. Kein Wunder, dass die Pioniere des Italien-Tourismus (von Johann Wolfgang Goethe über Theodor Mommsen bis zu Josef Neckermann) diese Region gar nicht erst betraten bzw. vor einem Besuch ausdrücklich warnten.
Dabei ist ihnen nicht nur eine wildschöne Landschaft entgangen, sondern die einzigartige lukanische Küche, die sich aus der Tradition der kleinen, abgeschiedenen Bergdörfer speist: kräftiges, krustiges Brot, einfache, aber phantasievolle Vorspeisen, eine Pasta, die unter Kennern als beste Italiens gilt, und Fleisch- und Fischgerichte, die mit verschiedenen Kräutern und kräftigem Gemüse ungewohnte Intensität erreichen.
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