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Ein ehemaliger Gefangener tritt dem Hauptmann gegenüber, der ihn ein Jahr lang verhört hat. Er will sich das Gefühl bestätigen lassen, dieser Mann habe ihm gegenüber, obwohl Handlanger eines Sicherheitsdienstes, menschliche Sympathien gezeigt. Eine Rechtsanwältin versucht ihrem Mandanten zu erklären, daß sie ihm nicht helfen kann, weil sie nicht helfen darf. Ein Mann wird plötzlich aus der Haft und »seinem« Land entlassen - und vermißt schon in der Tür seine Mitgefangenen. Ein Junge, geprügelt von seinem trinkenden Vater, übt mit seinem Freund und ein paar geklauten Fahnen den 1. Mai und wird verhaftet. Ein Mann steht am Bahnhof in einer Menge von Reisenden, sieht einen Zug fast geisterhaft vorbeirasen, erkennt dessen Herkunft und steht plötzlich allein.
Ulrich Schachts Erzählungen kreisen um die jüngere deutsche Geschichte; sie brechen mit dem Verallgemeinern und Vergessen, sie bleiben hartnäckig konkret und sind, »präzise, knapp« (Zürcher Tagesanzeiger) in der Sprache, seltene Beispiele für intensive, zeitbewußte Literatur.
Ulrich Schacht erzählt fesselnd über Menschen, die aus der Norm fallen, über Verletzungen, die nicht nur aus Erfahrungen, sondern auch aus deren Vergessen herrühren. Er konfrontiert uns mit Personen, die mit lakonischer Komik ihre Geschichte erzählen - die dann Teil einer neu entdeckten gemeinsamen Geschichte wird.
»Ulrich Schachts Erzählungen haben literarische und politische Bedeutung.«
Jürgen Fuchs, Die Zeit