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Seit einiger Zeit wird über eine neue Arbeitsteilung im Gesundheitswesen und das Entstehen neuer Berufsbilder diskutiert. Neben der Pflege sind auch andere Gesundheitsberufe um eine akademische Professionalisierung bemüht. Praktisch erprobt werden neue Arbeitsteilungen zwischen ärztlichen und nicht-ärztlichen Berufsgruppen (u.a. auch in OP-nahen Arbeitsfeldern). Neben dem Ziel einer verbesserten Versorgungsgestaltung (Anpassung an demografischen Wandel, Chronikerversorgung, Vernetzung) spielen oft verdeckt Standespolitik und Machtverteilung eine wesentliche Rolle. Sie sind ebenso zu analysieren wie Innovationshemmnisse und ihre Hintergründe. In manchen europäischen Ländern ist das Machtgefälle zwischen ärztlichen und nicht-ärztlichen Berufen weniger ausgeprägt als in Deutschland. Ist dies eine Voraussetzung für das erfolgreiche Funktionieren multi-disziplinärer Teams? Für Deutschland stellt sich die Frage, was aus seit den 1990ern verfolgten Orientierungen wurde: Was hat sich im Hinblick auf die Lotsen-/Koordinierungsfunktion des Hausarztes getan? Welche Effekte haben die Versuche zur Akademisierung der Pflege? Wie positioniert sich die ärztliche Profession angesichts einer weiterhin naturwissenschaftlich ausgerichteten Medizin? Gleichzeitig erfordert die Weiterentwicklung von Berufsbildern und Arbeitsbereichen eine kritische Analyse und Begleitung von Gestaltungsoptionen im Gesundheitssystem. Alle diese Fragen verdienen eine Erörterung aus kritischer Sicht und werden hier behandelt.