In den neu erschienenen Biografien zu den Nazitätern (Hitler, Eichmann, Heydrich, Goebbels) hat sich der Streit zwischen Strukturalisten und Personalisten dialektisiert: Das Zusammenwirken individueller und biografischer Momente mit gesellschaftlichen Verhältnissen, in denen diese produktiv werden konnten, wird heutzutage weitgehend als Schema akzeptiert. Sowohl die Erklärung der Taten, die zum Holocaust führten (Christopher Browning), als auch die Analyse der Täterstrukturen werden zusammengedacht mit den historischen (sozialen, ökonomischen, kulturellen und religiösen) Strukturen. Weitgehend ausgeblendet werden in diesen "formalen" Analysen die ideologischen Anordnungen, die den deutschen Faschismus wirksam werden ließen. Die Frage danach, wie die Nazis es schafften, die Menschen für ihre Ideen zu begeistern, und wie die Einzelnen sich freiwillig in ein Herrschaftsverhältnis einordneten und diese Einordnung als Befreiung erleben konnten, wird in den Detailstudien von Faschismus und Ideologie beantwortet. Da
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