Verbote und Multi-Kulti-Visionen sind die Zeichen eines hilflosen Antirassismus. Cohen diskutiert die Möglichkeit wirksamerer Strategien, die an den eigenen "fremden" Wünschen ansetzen. Gegenstand der Untersuchung sind die vielfältigen Ebenen rassistischer und antirassistischer Diskurse und die Grenzen gängiger Erklärungsmuster. Cohen belässt es nicht bei Kritik und Analyse. In der detaillierten Beschreibung seines Forschungsprojektes über Rassismus in der Schule schildert er Beobachtungsmethoden, die auch im Alltag von Schule oder Jugendarbeit anwendbar sind, sowie Materialien für den Unterricht. Es wird eine antirassistische Erziehung entwickelt, die über bloße Verbote und Gebote ebenso hinausgeht wie über das Kennenlernen "anderer Kulturen". Stattdessen werden die eigenen fremden Wünsche erkundet, mit denen man umgehen lernen muss, um sie nicht den "anderen" zuschreiben zu müssen. Nicht positive statt negative, sondern vielschichtige statt einseitige Bilder sind das Ziel.