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Explodierende Aktienkurse und scheinbar nie dagewesenes Wirtschaftswachstum kennzeichneten die »Goldenen Neunziger« - bis der Absturz in eine weltweite, tiefe und bis heute andauernde Rezession folgte. Was ist schief gelaufen? Nobelpreisträger Joseph Stiglitz zeigt, welchen Kräften sich der schwindelerregende Boom verdankte und inwiefern in ihm bereits die Saat der Zerstörung angelegt war.
Stiglitz, als Berater der ersten Clinton-Administration und später Chefökonom der Weltbank ein intimer Kenner des »Tatorts Washington« (NZZ) und der internationalen Konzernzentralen, weiß von den strategischen Entscheidungen in den innersten Zirkeln von Politik und Wirtschaft zu berichten, aber auch von den hitzigen Debatten, die diesen vorausgingen. Selbstkritisch beleuchtet er die globalen Folgen ihres gemeinsamen Tuns: Wie ist die Fixierung auf den Defizitabbau heute zu bewerten? Wie wirkt sich die von der US-Regierung exzessiv betriebene Deregulierung des Marktes aus? Wohin hat uns die Maxime, Eigennutz diene automatisch auch der Allgemeinheit, geführt?
Das Gleichgewicht zwischen Staat und Markt ist verloren gegangen, so Stiglitz' zentrale These. Um diese Balance wiederherzustellen, entwickelt Stiglitz eine überzeugende Alternative zum Diktat des Marktes - denn das, so zeigt er auf provozierende Weise, ist nicht nur wenig sozial, sondern auf lange Sicht sogar unwirtschaftlich.