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Sommer 1990. Eine Stadt in Sachsen. Die Währungsumstellung hat schon stattgefunden, die politische Vereinigung steht noch aus. Eine Zeit des Übergangs, schwankender Boden überall. Karate-Billi kehrt zurück in seine Heimatstadt. Vor 14 Jahren war Billi Kotte die Olympia-Hoffnung der DDR. Doch in letzter Minute wird seine Olympiateilnahme vereitelt; der Zweifel an seiner Loyalität gegenüber dem Staat wirft Karate-Billi aus dem Rennen um das olympische Gold. Um seinen Erfolg gebracht, dreht Billi durch und wird in die Psychiatrie eingewiesen.
Nach seiner Entlassung trifft er an einem schönen Sommertag auf die Menschen, die an seinem Abgang nicht ganz unschuldig waren. Pohl fragt nach den Ursachen, der Schuld ung den Schuldigen. Er enthüllt die Verstrickungen der Menschen mit dem alten System und zeigt, dass die Vergangenheit auch nach der "ersten friedlichen Revolution auf deutschem Boden" weiterlebt.
DIE SCHÖNE FREMDE ist das westliche Gegenstück zu KARATE-BILLI KEHRT ZURÜCK. Bebra, die Stadt an der ehemaligen Grenze zur DDR, im Winter. Auch hier ist die Vergangenheit lebendig geblieben - die braune Vergangenheit. Ausländerhass, Gewalt und nazistisches Gedankengut leben hier weiter. Eine Nacht muss die Fremde, die Deutschland mit dem Zug durchquert, um seine Schönheiten zu bewundern, in Bebra Station machen. In einem billigen Bahnhofshotel wird sie in einen Alptraum gezerrt.
Sie muss miterleben, wie die Brüder Maul einen Polen erschlagen, und wird schließlich selbst zum Opfer der beiden. Lutter, ihr Adlatus, eine Art Provinzmephisto, dringt nachts in ihr Zimmer ein, quält und vergewaltigt sie. Als sie am nächsten Tag nach Gerechtigkeit verlangt, stößt sie gegen eine Mauer von Intrigen. Am Schluss wird sie zur Täterin erklärt, die die unschuldigen Bürger von Bebra zu Opfern macht. Doch die schöne Fremde kehrt zurück und veranstaltet eine tödliche Walpurgisnacht.
Mit KARATE-BILLI KEHRT ZURÜCK und DIE SCHÖNE FREMDE schließt Klaus Pohl eine Deutschland-Trilogie ab, die er mit DAS ALTE LAND (Stück des Jahres 1984, Theater heute) begonnen hat: "Deutschland - ein lerer Kopf auf vollem Bauch".