Schon für Kaiser Nero hatten die Olympischen Spiele eine unglaubliche Bedeutung. Weil er unbedingt daran teilnehmen wollte, zwang er die Griechen, die
- Spiele um zwei Jahre zu verschieben. Das erste Mal seit 800 Jahren fanden die Spiele nicht im gewohnten Turnus statt! Mit 5.000 Mann Leibwache reiste der Kaiser im Jahr 67 bei den Spielen an, nahm an sechs Disziplinen teil, darunter beim Zehnerzug-Wagenrennen der Fohlen. ,Fohlen' wurden damals alle Pferde genannt, die jünger als viereinhalb Jahre waren. Nero ließ sogar eigens für ihn einen neuen ,Kunstwettbewerb Gesang und Dichtung' ins Leben rufen. Er bestach die Kampfrichter und gewann immer Gold. Beim Rennen mit seinem Zehnergespann wurde er sogar aus dem Wagen geschleudert und siegte trotzdem.
Unsere Reitsportler von heute haben weder die Macht, die Spiele um zwei Jahre zu verschieben, noch werden sie voraussichtlich auf die Einführung eines Gesangwettbewerbs bestehen wollen oder mit
- 000 Mann Begleitung anreisen - aber die Bedeutung der Spiele ist auch für die Sportler von heute enorm.
Bei den Olympischen Spielen geht es noch immer in erster Linie um die Ehre! Und um das Dabei-Sein.
Die Olympischen Spiele der Neuzeit prägen Stars wie es kein anderer Wettkampf vermag. Denken wir an
Hans Günter Winkler oder Isabell Werth mit jeweils fünf olympischen Goldmedaillen, gefolgt von Ludger Beerbaum mit viermal Gold.
In "Olympia der Reiter - London 2012" berichten wir von den Reitsportlern in der Dressur, dem Springen und der Vielseitigkeit auf ihrem Weg zu der erhofften olympischen Ehre. Von dem Schweiß der Arbeit und Disziplin davor, von der Aufregung, dem Erwartungsdruck und der Leistung vor Ort und den Gefühlen danach.
Dies wird ein Buch über die olympischen Ehren mit allem, was dazu gehört. Hier gilt nicht nur, Dabei-Sein ist alles. Hier gilt: Dabei-Sein und Danach-Lesen!