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Das 360o-Feedback (Multi-Source Feedback) ist ein Verfahren, bei dem Führungskräfte von mehreren BezugspartnerInnen (Vorgesetzten, KollegInnen, Unterstellten, externen oder internen KundInnen) strukturierte schriftliche Beurteilungen erhalten. Diese Rückmeldungen - die häufig auch noch durch Selbstbeurteilungen ergänzt werden - diskutieren sie mit den Beurteilenden (meist im Rahmen moderierter Workshops); proklamiertes Ziel ist die Ableitung von Verbesserungs- und Entwicklungsmaßnahmen.
Das 360o-Feedback wird im vorliegenden Text aus zwei Perspektiven diskutiert:
Aus technisch-methodischer Sicht wird auf das (noch ausstehende) systematische Controlling und einige seiner zentralen Voraussetzungen eingegangen: Kann die Kundenorientierung die Hierarchieorientierung ersetzen? Welche methodischen Probleme wirft eine Rundum-Beurteilung auf? Welche unausgesprochenen Annahmen werden über den Beurteilungsprozess gemacht? Welche Dimensionen und Merkmale werden beurteilt?
Sieht man das 360o-Feedback aus politischer Perspektive als panoptische Kontrolltechnik, kann man die Bedeutung spezifischer Eigenheiten systematisch reflektieren: das Erfordernis der Anonymität, die Rolle externer Verfahrensfachleute und interner/externer ModeratorInnen, die Voraussetzungen und Nebenwirkungen interpersonaler und intertemporaler Vergleiche, die Nützlichkeit häufig angeprangerter Fehler oder 'Sünden'.
Der Text wird abgeschlossen mit einem 30-seitigen Anhang, in dem konkrete Beispiele für Verfahren und Systeme abgedruckt sind und Charakteristika des Feedbackprozesses analysiert werden.