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Nach großen internationalen Erfolgen mit seinen »Totalen« Installationen betätigt sich Ilya Kabakov jetzt selber als Ausstellungskurator und stellt uns einen bisher unbekannten Künstlerkollegen vor. Etwa 70, zum Teil monumentale Bilder, zahlreiche Zeichnungen und Skulpturen hat der in Russland gebürtige Charles Rosenthal hinterlassen, als er fünfunddreißigjährig auf Montmartre verunglückte. Begonnen hat seine Ausbildung nach den Regeln der realistischen Schule, dann führte ihn sein Interesse an den neuen Ausdrucksformen der proletarischen Revolution an Chagalls Kunstschule nach Witebsk, dort verinnerlicht er im Unterricht bei Malewitsch die Lehren des Suprematismus. Gleichzeitig bewundert er die Kunst Frankreichs, besonders Théodore Géricault war sein Vorbild, deshalb zog es ihn nach Paris, dem Zentrum der internationalen Kunstszene. In welchem Stil soll er malen? Keiner Richtung will er sich bedingungslos anschließen: Die Zukunft gehört der ungegenständlichen Malerei, doch Rosenthal möchte sich von den Eindrücken der sichtbaren Welt nicht vollständig lösen. Auf der Suche nach neuen Formen experimentiert er mit neuen Lichtquellen und entwickelt Ideen zu einer Interaktion von Text und Bild.
Und diesen außergewöhnlichen Künstler, diesen Visionär am Beginn der Moderne, kennen wir nicht? Aber Ilya Kabakov kennen wir! Deshalb ahnen wir, wer alle Bilder gemalt und die vielen Tagebuchseiten mit kunsttheoretischen Überlegungen gefüllt hat. Gerne lassen wir uns von Kabakov in das Labyrinth seiner Erinnerungen führen, in dem er akribisch Leben und Werk eines Künstlers rekonstruiert, der 1933 an dem Tag in Paris stirbt, an dem Kabakov in Rußland geboren wird.