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'Ihr Brief kam in einem kritischen Augenblicke an.
Nach einer der vielen, vielen bösen Nächte, in denen ich
fast ohne Atem, mit ganz abgekühlter Haut, mit Herzschmerzen,
fast pulslos, (manchmal aber herzklopfend)
erwachte und mein ganzes Vertrauen in die Zukunft, in
Groddeck verlierend, dem Ende entgegensah.' (Ferenczi
an Groddeck, Weihnachten 1922)
Der Briefwechsel Sándor Ferenczi - Georg Groddeck
(erstmals 1986 auf deutsch) wird hier in einer stark erweiterten
Neuausgabe vorgelegt.
Neben zahlreichen Briefen Ferenczis sind Briefe seiner
Frau Gizella sowie deren Tochter Elma und Briefe von
Emmy Groddeck zusätzlich aufgenommen worden, die
sich im Nachlaß Groddecks gefunden haben. Der Herausgeber,
Michael Giefer, hat in seiner Transkription
die Fehlschreibungen, Streichungen und Ergänzungen
in den Briefen erhalten. Dadurch kann der Leser die unbewußte
Dynamik der Verfasser beim Schreiben ihrer
Briefe sichtlich nachverfolgen. Im Anhang sind die
Briefe von Frédéric Kovács über seinen Aufenthalt in
Groddecks Sanatorium aufgenommen. Zudem finden
sich dort erstmals auf deutsch die Beschreibung der
Schriftstellerin Zsófia Dénes über ihren langen Aufenthalt
in Groddecks Sanatorium und das Gespräch von
Dezsö Kosztólanyi, das er 1925 in Budapest für die Zeitung
Pesti Hílap mit Georg Groddeck geführt hat. Ein
umfangreicher Anmerkungsapparat, der die neuesten
Forschungsergebnisse zu Ferenczi und Groddeck berücksichtigt,
ermöglicht dem in der Psychoanalysegeschichte
weniger kundigen Leser ein tieferes Erfassen
der in dem Briefwechsel angesprochenen Themen.