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Ein visuelles Plädoyer für eine veränderte Gestaltungslehre!
Fons Hickmann ist radikal. Radikal in einem intellektuellen Sinne. Seine "Anschläge" tätigt er in Form von Plakaten und Seminaren - und die nutzt er nicht nur zur Vermittlung von Wissen, sondern auch zum Triggern von Neugierde, von Wissensdurst und von Grenzauslotungs-Lust. Das ist unüblich geworden, nachdem der Bologna-Prozess die Hochschulen zu Schnelldurchlauferhitzern für den Nachwuchs gemacht hat, auf den die Wirtschaft wartet.
Dem Versuch der Massen-Universitäten, Denken in Formen zu zwängen, setzt er ein Lehrkonzept entgegen, das als disziplinübergreifendes Forschen verstanden werden kann. Für seine Studierenden hält er mehr Fragen bereit als Antworten. Universitäten auf die Rolle des Vermittlers eines - halbwegs - aktuellen Wissenstandes zu beschränken, findet er verwerflich und fordert eine Reise der Erkenntnis.
"Denn das Neue finden wir dort, wo wir noch nicht waren!"
Und das spürt man den Arbeiten an, die in seinen Kursen entstehen! Die aber verschwinden nach den hochschulinternen Präsentationen zum Teil aus dem Fokus der gestaltungsaffinen Öffentlichkeit - und das ist schade.
Was wäre, wenn wir nicht weiter die Hochschule zum Spiegelbild der Wirtschaft machten, sondern die Gesellschaft spiegelbildlich von der kreativen Intelligenz der Hochschule profitierte, fragt er - und gibt überzeugend die visuelle Antwort in Form dieses Buches!
Es zeigt Arbeiten von Gestaltern, deren Namen Sie sich merken - und deren Arbeit Sie sich genau anschauen sollten. Gedanken zur Rolle der Gestaltung in Gegenwart und Zukunft runden das Buch ab und machen es über die zeitlich unbegrenzte Werkschau hinaus zu einer Standortbestimmung mit Blick auf das Morgen.
»Welch eine dumme Idee, das Denken in eine Form zu zwingen«, schreibt Fons Hickmann und setzt der Idee der Formfindung die Lust am Denken entgegen.