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Erich Schairer (1887-1956), ehemaliger Mitherausgeber der "Stuttgarter Zeitung", gilt als eine der interessantesten und originellsten Figuren des südwestdeutschen Journalismus. In diesem Band mit ausgewählten Briefen werden die geistige Entwicklung des Blaubeurer Seminaristen Schairer und seine Entfremdung von Kirche und Theologie ebenso dargestellt wie die Wirkung Friedrich Naumanns und Ernst Jaeckhs auf ihn. Unter dem Einfluss Walther Rathenaus und Wichard von Moellendorffs wandte er sich gemeinwirtschaftlichen Ideen zu. Dabei wird deutlich, dass sich Schairer nie als bloßer Berichterstatter verstand, sondern seinen Journalismus stets mit gesellschaftspolitischen Vorstellungen verband. Die Briefe des Bandes - sie sind an die Eltern, die Braut und die Familie sowie an Freunde und Kollegen gerichtet - bieten das faszinierende Selbstporträt eines Mannes, der als Journalist in der republikanischen Tradition eines Schubart stand und als eigengeprägter Mensch im besten Sinne unbequem war.