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Halldór Laxness war der letzte Nationaldichter der westlichen Welt. Mit ihm begann die isländische Literatur der Moderne. 1902 geboren
und 1998 gestorben, war Halldór Laxness in jeder Hinsicht ein Kind des 20. Jahrhunderts, eines Jahrhunderts der Extreme. »Ich bin
Taoist gewesen, später wurde ich auch Expressionist, Surrealist, Freudianer und so weiter, schließlich marxistischer Mitläufer, obwohl
ich Marx nie gelesen habe.« Seinem Volk vermittelte er eine moderne Lebensweise, der Welt hinterließ er ein opulentes literarisches Werk,
das in über vierzig Sprachen übersetzt wurde und auch in Deutschland eine wachsende Lesergemeinde begeistert.
In seinem Leben und Schaffen war Laxness zwischen Politik und Kunst, zwischen der weiten Welt und der kleinen Insel hin und her
gerissen. Spannend und kenntnisreich schreibt Halldór Gudmundsson über diese produktiven Widersprüche und ihren reichen literarischen
Niederschlag.
Für die Neuauflage dieser Biografie hat Gerhard Steidl, Verleger und persönlicher Freund von Laxness, Schätze aus seinem Archiv gehoben.
Er präsentiert zahlreiche nie zuvor publizierte Fotografien aus dem ungewöhnlichen Leben des isländischen Schriftstellers und
weitgereisten Weltbürgers.
Halldór Gudmundsson, 1956 in Reykjavik geboren, ist seit 1984 Verlagsleiter in Reykjavik. Er hat ein Buch, mehrere Aufsätze und
ein Fernsehfeature über Halldór Laxness veröffentlicht und ist verantwortlich für Islands Auftritt als Gastland bei der Frankfurter
Buchmesse 2011.