Im Jahr 1930 legte Nikolaj Alexandrowitsch Miljutin mit
der Publikation Sozgorod die architektonische Vision für eine marxistisch geprägte Stadt- und Lebensgestaltung
vor. Die Orientierung an westlichen Ideen, besonders aber seine Forderungen nach dezentralisierten Metropolen machten ihn in der noch jungen Sowjetunion zum unfreiwilligen Staatsfeind. Schon ein Jahr nach Erscheinen wurde das Buch zur verbotenen Lektüre.
Heute existieren weltweit nur noch wenige Originale der legendären russischsprachigen Erstausgabe. Dieser Nachdruck mit einem Kommentar von Dmitrij Chmelnizki und die aus dem russischen Originaltext übersetzte deutsche Fassung bringen das Vermächtnis Miljutins nach fast neunzig Jahren wieder einer breiten Öffentlichkeit nahe.
Sozgorod zählt zu den wenigen städtebautheoretischen Schriften der Sowjetunion, die auch international bekannt geworden sind.